Waldkirchen

Die Innstädter feierten gegen den Landesligaabsteiger den ersten Heimsieg der Saison. Somit konnte der belastende Heimfluch gebannt werden. Es war die erste Begegnung beider Vereine seit der Fusion 2012 Simbachs mit dem Stadtrivalen Kirchberg. Letztmalig gab der traditionsreiche Verein aus dem Bayerischen Wald im August 2011 seine Visitenkarte in der Grenzstadt ab, damals hatten die Gäste mit 1:3 das Nachsehen…..

Bei optimalen äußeren Bedingungen entwickelte sich vor den 180 Zuschauern eine intensive und ansehnliche Partie. Nach drei Minuten hatte Jens Maser Pech, als er nach einem Eckball aus aussichtsreicher Position den eigenen Mann anschoss. Die Begegnung verlief in der Anfangsphase auf Augenhöhe, wobei der Gast kombinationssicherer durch das Mittelfeld spielte, jedoch die Innstädter Defensive kaum vor Probleme stellte. Etwas unverhofft dann die Führung der Heimelf: Freistoß Haris Sistek auf den langen Pfosten, Christoph Damböck köpft überlegt in die Mitte und dort braucht der völlig ungedeckte Fabian Hofmann nur noch Danke sagen -1:0 (18.). Eine Minute später ergab sich für Martin Krieg die große Ausgleichschance, aber nach einem Missgeschick in der Simbacher Defensive schoss der sonst treffsichere Stürmer den Ball alleine vor TW Kraus knapp am Pfosten vorbei. Fünf Minuten später sollte es sich rächen. Einen weiten Ball von Haris Sistek nimmt Hofmann an der 16er Linie wunderbar mit, lässt dadurch seine beiden Gegenspieler verdutzt stehen und verwandelt eiskalt zum 2:0. Die Freude auf der Simbacher Seite währte aber nur kurz, keine 60 Sekunden später konnte der TSV zum 1:2 verkürzen, nachdem Fabian Hofbauer auf der linken Abwehrseite ausrutschte und nach zwei schnellen Pässen plötzlich Felix Paßberger alleine vor Kraus einnetzen konnte.

Das Spiel war weiterhin ausgeglichen, der ASCK erstickte die Offensivbemühungen der Bayerwaldler im Keim und hatte in Person von Alexander Fuchshuber in Minute 36 die große Chance auf 3:1 zu erhöhen: Felix Hornung setzte sich auf der rechten Angriffsseite gekonnt durch, bei seinem Flankenball behinderten sich TW Hannak und sein Abwehrspieler gegenseitig, so dass Fuchshuber aus zehn Metern frei zum Schuss kam, aber das Leder knapp am Ziel vorbeischob. Schiedsrichter Kevin Molnar pfiff pünktlich diese ereignisreiche und durchaus faire erste Halbzeit ab.

Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts ein Schockmoment für die Schwarz-Elf. Bei einem Zweikampf verletzte sich der bis dato herausragende Haris Sistek schwer am Fußgelenk und musste durch seinen Bruder Adis ersetzt werden. Ab diesem Zeitpunkt gelang der Heimelf offensiv so gut wie gar nichts mehr. Waldkirchen fortan spielbestimmend, immer wieder wurde mit weiten Bällen Martin Krieg gesucht. Aber die sehr gut aufgelegten Innenverteidiger Damböck und Maser konnten durch ihr vorausschauendes Abwehrverhalten viele Situationen bereinigen. Der TSV rannte an, agierte jedoch zu kopflos. Aber die Heimelf hatte auch zweimal Glück: Ein Freistoß landete in der Mauer, den Abpraller nahm Hannes Strohmaier auf und seinen Schuss konnte Kraus geradeso zur Seite entschärfen, der dort positionierte Krieg beförderte den Ball aus spitzem Winkel über die Latte (54. Min). Zehn Minuten später ließ Kraus einen harmlosen Flankenball fallen, ein TSVler zog sofort ab, aber Heiko Schwarz konnte mit einer Grätsche im 16er den sicheren Ausgleich verhindern.

Der Tabellenzweite machte weiterhin Druck, ohne aber weitere nennenswerte Möglichkeiten zu kreieren. Der ASCK stand in der Defensive sehr sortiert, nach vorne gab es überhaupt keine Entlastung mehr.

Mit Befreiungsschlägen verschaffte sich die Schwarz-Truppe ab und an eine Verschnaufpause, es erschien nahezu unmöglich, den knappen Vorsprung so über die Zeit retten zu können. Aber in der 84. Minute erlöste der kurz zuvor eingewechselte Maxi Damoser seine Farben mit dem vorentscheidenden 3:1. Ein Ballgewinn in der eigenen Hälfte, Fuchshuber wird sofort auf die Reise geschickt, sein Zuspiel auf Adis Sistek verlängert dieser gekonnt in den Lauf von Damoser, der vor dem herauslaufenden TW Hannak an den Ball kommt und in das verwaiste Tor einschob. Der Jubel bei den Innstädtern groß, die Gäste reklamierten vergeblich ein vorangegangenes Foulspiel.

Trotz des Rückstandes gab sich Waldkirchen nicht geschlagen, Simbach konnte aber die weitere Drangphase unbeschadet überstehen und freute sich am Ende über hart erkämpfte drei Punkte.

Heiko Schwarz:“ Das war kämpferisch eine Topleistung. Wir bräuchten aber letztlich mehr Ballbesitz und Entlastung. Nach dem 1:0 hatten wir Glück, uns nicht sofort den Ausgleich zu fangen, können aber kurz vor der Pause das 3:1 erzielen. In der zweiten Halbzeit ging nach vorne nicht viel, haben aber gut gegen die langen Bälle verteidigt. Dadurch gelang Waldkirchen nicht viel. Ich finde, wir haben verdient gewonnen.“ Anton Autengruber: „Nachdem wir durch zu einfache Gegentore mit 2:0 in Rückstand gerieten, war die Partie danach ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit waren wir optisch überlegen. Insgesamt agierten wir zu hektisch und kamen kaum zu klaren Chancen. Das dritte Gegentor können wir besser verteidigen. Wir hätten cleverer spielen müssen, Simbach hat gut verteidigt, aber ein Punkt für uns wäre dem Spielverlauf her gerecht gewesen.“

Andreas Schreiner