Walburgskirchen

Torloses Remis und das in einem Derby – langweilig, könnte man meinen. Zwei Platzverweise – knallharte Partie, könnte man meinen. Aber wer sich bei einem der 250 Zuschauer des Derbys Simbach gegen Walburgskirchen erkundigt, wir schnell feststellen: alles war ganz anders. Eine spannende, abwechslungsreiche Partie, die hin und her wogte und Chancen auf beiden Seiten bot. Letzten Endes haben nur die Tore gefehlt.

Die Innstädter starteten furios. Der Aufsteiger hatte in der Anfangsphase große Probleme und konnte sich kaum befreien. Haris Sistek per Freistoß, Alexander Delpy mit einem Schuss aus dem Hinterhalt und noch einmal Haris Sistek nach schöner Vorarbeit von Ankido Abraham konnten den Ball nicht im Tor unterbringen. Und bei einem großartigen Schlenzer von Adis Sistek hatten die Simbacher Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen, das Leder klatschte aber nur ans Lattenkreuz. In der ersten Viertelstunde hätte die Schwarz-Elf die Partie schon zu ihren Gunsten entscheiden können. Danach kam Walburgskirchen immer besser ins Spiel und konnte die Angriffsbemühungen der Hausherren deutlich besser kontrollieren. So gab es vor der Pause nur noch wenig Zwingendes auf beiden Seiten.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Innstädter zwar weiter mehr Spielanteile, konnten sich aber zunächst kaum einmal in die Gefahrenzone kombinieren. Eine Stunde war gespielt, da schwächten sich die Gäste selbst: Kevin Grobauer war auf einmal frei durch, Asllan Shalaj konnte ihn nur per Foul stoppen und der umsichtige SR Stefan Krieger schickte ihn mit der Roten Karte vom Feld. Doch die erste Großchance nach dem Platzverwies hatte Walburgskirchen: Benjamin Djedovic setzte einen Abpraller aus 15m über den Kasten. Auch Princeley Veron hätte per Kopf treffen können. Auf Simbacher Seite kam Haris Sistek im Strafraum frei zum Abschluss, zielte aber genau auf Keeper Bartosz Gajewski. Auch die Schlussoffensive des ASCK wurde nicht mehr belohnt. Zunächst parierte Gajewski toll gegen Adis Sistek, gleich darauf setzte der aufgerückte Christoph Damböck einen Kopfball knapp neben den Kasten. Fast mit dem Schlusspfiff hätte Adis Sistek doch noch für den Lucky-Punch gesorgt, aber sein Schuss rauschte abgefälscht nur hauchdünn am Gehäuse vorbei. Dass am Ende des Spiels der eingewechselte Admir Bedak noch Gelb-Rot sah und damit der zweite Spieler vom Platz flog, wollte irgendwie gar nicht zu diesem zwar intensiv geführten aber immer fairen Derby passen.

Valdrin Blakaj: (TuS Walburgskirchen): „In der ersten Halbzeit haben wir uns schwergetan, haben unser Spiel nicht durchziehen können. Im Lauf der zweiten Halbzeit haben wir aber die richtigen Mittel gefunden und sind besser ins Spielgekommen. Die Rote Karte war der Knackpunkt, danach haben wir mit Mann und Maus verteidigt, hätten aber durchaus den ein oder anderen Konter setzen können.“

Heiko Schwarz (ASCK Simbach): „Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, konnten aber unsere Möglichkeiten nicht nutzen, danach haben wir den Zugriff verloren. Nach der Roten Karte hat der Gegner mit allem was er hatte verteidigt. Schade, dass wir uns zum Schluss nicht noch belohnen konnten. Insgesamt aber eine deutliche Steigerung zu letzter Woche und eine ordentliche Leistung von uns.“  

Thomas Pinzl