Neufraunhofen

Zurück auf dem Boden der Tatsachen – so kann der Auftritt der Innstädter am Freitagabend kurz und bündig zusammengefasst werden. Nach dem durchaus sehenswerten Sieg zum Saisonauftakt gegen Kelheim reiste Simbach selbstbewusst in den Westen Niederbayerns. Die Gastgeber baten im Vorfeld um ein Freitagabendspiel, da ihre neue LED-Anlage für ihren ersten Einsatz eingeweiht werden sollte. Dem Wunsch kam der ASCK selbstverständlich nach und ließ die drei Punkte als Mitbringsel gleich dort.

Vor dem Aufsteiger war die Schwarz-Elf natürlich gewarnt. In einem spannenden Dreikampf konnte sich Neufraunhofen gegen die durchaus höher eingeschätzten Teams aus Schierling und Walkertshofen durchsetzen und am Ende souverän die Rückkehr in die Bezirksliga feiern.

Heiko Schwarz musste seine Verteidigung umstellen. Für den fehlenden Dardan Gashi kehrte Christoph Damböck zurück in die Startelf, Co-TrainerAlex Delpy übernahm den Platz von Leo Kubitza. Kurz nach dem Anpfiff aber bereits die kalte Dusche: Anstoß Simbach, weiter Ball nach vorne, dieser wird geklärt und dann gehts ganz schnell. Zu schnell für die im Dämmerzustand befindliche Defensivreihe der Simbacher und einen Stangerlpass verwertet Florian Schöne aus kürzester Distanz um 1:0. Ein Auftakt nach Maß für den sympathischen Dorfclub, der in der Folge sich zurückzog, aber durchaus gefährlich blieb. Die Gäste hatten in der ersten Halbzeit zwei gute Möglichkeiten, aber Adis Sistek und Damböck verfehlten ihr Ziel (8. und 30. Min). Die größte Chance vergab aber Haris Sistek, als er mit seinem Foulelfmeter an TW Thomas Huber scheiterte. ´Vorangegangen war ein übermotiviertes Einsteigen von TW Huber gegen Lukas Lindner. Der Youngster konnte zunächst weiterspielen, musste aber im zweiten Abschnitt dem Zusammenprall doch Tribut zollen und ausgewechselt werden. Kurz vor der Pause rettete Nurudeen Adeboyejo für den geschlagenen ASCK-Goalie Andi Kirschner auf der Linie, der Nachschuss ging übers Tor. Insgesamt gesehen eine verdiente Halbzeitführung für die Gastgeber. Nach Wiederbeginn war der ASCK weiterhin bemüht, tat sich aber gegen die gut gestaffelte Defensive des SVN schwer. Zu oft wurde der Weg durch das Zentrum gesucht, anstatt das Spiel in die Breite zu ziehen. In der 57. Minute dann die Vorentscheidung: Adeboyejo verschätzt einen weiten Ball, aber Stefan Brenninger setzte das Spielgerät alleine vor TW Kirschner neben den Pfosten. Abstoß Simbach, Neufraunhofen schiebt auf die Abwehrreihe und erkämpft sich im Strafraum den Ball, zunächst kann Adeboyejo nochmals auf der Linie klären, aber den Abpraller versenkt Michael Koller zum 2:0. Die Heimelf hatte im weiteren Spielverlauf die größeren Möglichkeiten, so scheiterte Stefan Brenninger an der Latte. Er selbst war bezeichnend für den Einsatzwillen der Gastgeber und wurde von den Experten rund um den Platz als „Man of the Match“ zu Recht gefeiert. Die Innstädter hatten zwar die Chancen zum Anschlusstreffer, aber Ankido Abraham, Damböck und Benedikt Göschl konnten den Ball nicht im Tor unterkriegen (67., 77. und 88. Min). Als der gut leitenden Schiedsrichter Ilirjan Morina abpfiff, war die Freude beim SVN über den ersten Sieg in der noch jungen Saison groß. Aufgrund des Spielverlaufs ist das Ergebnis durchaus verdient, was auch die beiden Trainer so sahen.

Alexander Auhagen: „Das 1:0 hat uns natürlich in die Karten gespielt, es war ein toll herausgespielter Treffer. Wir wollten gut stehen und haben wenig zugelassen. Wir hatten in beiden Halbzeiten sehr gute Chancen und müssen daraus mehr machen, daran muss gearbeitet werden. Es war ein wichtiger und verdienter Sieg, der uns zeigt, dass wir in der Liga mitmischen können. Unser Ziel bleibt weiterhin der Klassenerhalt.“

Heiko Schwarz: „In meinen Augen eine verdiente Niederlag, gegen Neufraunhofen, die das ordentlich gespielt haben. Uns haben die Frische und die Bereitschaft gefehlt, waren oft einen Schritt zu langsam. Wir hatten zwar auch Möglichkeiten, waren aber zu ungenau. Wir hätten noch zwei Stunden spielen können und hätten kein Tor erzielt. Es war einfach zu wenig, wir hatten uns mehr vorgenommen

Für die Simbacher geht es nun Schlag auf Schlag weiter: Am Dienstag um 19 Uhr gibt die Bayernligist Schalding-Heining seine Visitenkarte ab, bevor am Freitagabend Walburgskirchen zum Derby aufschlägt.

Andreas Schreiner