Landau

Wenn der Tabellenführer FSV Landau nach einem Lastminute-Ausgleich per Elfmeter seinen Punktgewinn im Simbacher Stadion ausgelassen feiert, muss der ASCK in diesem Freitagabendspiel einiges richtig gemacht haben. Und tatsächlich: obwohl nur auf drei Positionen verändert im Vergleich zur Auswärtspleite im Derby gegen Pfarrkirchen war die Schwarz-Elf nicht wiederzuerkennen. Einsatzfreude, Kampfgeist, Spielwitz – alles was es braucht, um gegen eine Spitzenmannschaft zu bestehen, zeigten die Innstädter in diesem Heimspiel. Einzig mit dem Endergebnis kann man nach dem Spielverlauf nicht zufrieden sein.

Auch die Gäste aus Landau schienen überrascht vom Druck, den die Hausherren vom Anpfiff weg ausübten. Keine zehn Minuten waren gespielt, da hatte Adis Sistek schon zwei gute Gelegenheiten um seine Mannschaft in Führung zu schießen. Doch der Simbacher Angreifer ließ sich nicht beirren, im dritten Anlauf klappte es. Präzise Flanke von der rechten Seite, Sistek schraubt sich hoch und setzt einen wuchtigen Kopfball unhaltbar ins lange Eck zum 1:0 (11.). Die zehn Minuten nach dem Führungstreffer gehörten Landau, klare Chancen kamen aber nicht zustande. Ganz anders der ASCK. Gerade die Standards sorgten immer wieder für Gefahr, Heiko Schwarz jagte zwei Freistöße nur hauchdünn am Kasten vorbei, Haris Sistek zwang ebenfalls mit einem Freistoß Keeper Thomas Deingruber zu einer Klasse-Parade. Und hätten die Innstädter nicht eine drei gegen drei Kontersituation leichtfertig vertändelt, hätte der Vorsprung schon zur Pause größer sein können. Riesiges Glück hatte Landau, als kurz vor der Pause Jonas Reif als letzter Mann den durchgebrochenen Ashour Abraham legte, der nicht immer sichere SR Magnus Gehrwald aber Gnade vor Recht ergehen ließ und dem Landauer Verteidiger nur Gelb zeigte.

Nach dem Seitenwechsel machten die Innstädter genau da weiter, wie sie zuvor aufgehört hatten. Nur fünf Minuten nach Wiederbeginn traf Adis Sistek erneut. Schöner Angriff über die linke Seite, Ashour Abrahams Schuss flipperte abgefälscht in den Strafraum direkt vor Sisteks Füße, der brauchte nur noch „Danke“ sagen und ins leere Tor einschieben– 2:0 (49.). Und weiter blieben die Hausherren auf dem Gaspedal. Zwar musste die Defensive nach knapp einer Stunde in höchster Not gegen Anton Metzner klären, doch auf der Gegenseite bot sich schon wieder die nächste Großchance. Ankido Abraham traf aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten. Ein Anschlusstreffer lag zu diesem Zeitpunkt alles andere als in der Luft. Doch es kam wie es kommen musste. Freistoß für die Gäste aus dem Halbfeld, die Kopfballwehr geriet etwas zu kurz, die Kugel landete genau bei Anton Metzner, der nicht lange fackelte und das Leder volley aus 20m ins Netz jagte – toller Treffer (79.). Nun roch Landau noch einmal Lunte, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Christoph Damböck blockte in letzter Sekunde einen Schuss von Matthias Reichl. Auf der anderen Seite hatten die Fans der Hausherren eine Minute vor dem Ende schon den Torschrei auf den Lippen, aber Florian Reitberger kratzte eine Direktabnahme von Ashour Abraham für seinen bereits geschlagenen Keeper noch von der Torlinie. Mit dem allerletzten Angriff gelang Landau dann doch noch der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich. ASCK Keeper Andreas Kirschner kam beim Herauslaufen einen Tick zu spät gegen Anton Metzner und holte ihn im Strafraum von den Beinen. Thomas Etzel verwandelte den Elfmeter in der Nachspielzeit sicher zum 2:2 (90.+ 2) – ein mehr als schmeichelhafter Punktgewinn für den Tabellenführer.

Die Zuschauer kamen in diesem Bezirksligaspiel voll auf ihre Kosten. Und auch wenn die Enttäuschung bei den Innstädtern direkt nach dem Abpfiff riesig war: mit weiteren Auftritten dieser Art kann die Schwarz-Elf mit viel Selbstvertrauen in die nächsten Partien gehen.

Thomas Pinzl