Künzing

Eine herbe 0:5-Pleite kassierten die Innstädter zu Hause gegen den FC Künzing. Damit wartet die Schwarz-Elf seit 12.10.2019 weiterhin auf den ersten Heimsieg im Ligabewerb. Während sich die Gäste durch den unerwartet hohen Sieg oben in der Tabelle festsetzen, richtet sich der Blick des ASCK nach unten. 

Nach sieben Punkten aus drei Spielen gingen die Hausherren durchaus motiviert in die Partie. Coach Heiko Schwarz musste aber personell wieder umstellen. Die zuletzt überzeugenden Defensivkräfte Jens Maser und Dimitrij Kostic waren privat verhindert, zudem fehlte Stürmer Maxi Damoser. Nach überstandener Verletzung kehrte der Spielertrainer wieder in die Anfangself zurück.

Vor 130 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an ein intensives Bezirksligaspiel, bereits in der ersten Viertelstunde zeigte Schiedsrichter Maximilian Scheungrab dreimal „Gelb“. Nach 20 Minuten übernahmen die Hausherren das Kommando und erspielten sich erste Torchancen. So knallte Enes Deniz aus gut 25 Metern den Ball an den Querbalken, TW Obernhuber wäre geschlagen gewesen. Dies war ein Weckruf für die Gäste, die danach ihre Offensivqualitäten aufblitzen ließen. Nach einer Ecke stand ein Künzinger frei vorm Tor, er traf aber das Spielgerät nicht.  Danach musste Christoph Riedl frühzeitig verletzt das Feld verlassen, für ihn kam Fabian Hofmann in die Partie. Kurz darauf ging der FC in Führung: Der überragende Patrick Pfisterer tanzte im Simbacher Strafraum drei Gegenspieler aus, passte quer auf Florian Rockinger, der nur noch einschieben musste (30.). Sechs Minutenspäter folgte der nächste Streich: Nach einem Einwurf war die Innstädter Defensive im Tiefschlaf, Thomas Winberger lief alleine vors Tor zu und ließ mit seinem überlegten Abschluss TW Zaunseder keine Abwehrmöglichkeit – 0:2.

Der ASCK spielte trotz des Rückstandes weiter mit. In der 40. Minute rettete nach toller Vorarbeit von Felix Hornung ein Künzinger Abwehrbein in höchster Not vor dem einschussbereiten Enes Deniz. In den weiteren Minuten agierte die Heimelf vorm Tor aber zu umständlich, da wäre für Schlettwagner & Co. durchaus mehr drin gewesen. Mit dem Halbzeitpfiff folgte dann bereits die Vorentscheidung, als Patrick Pfisterer eine Freistoßflanke per Kopf zum 3:0 verwertete. ASCK-Vorstand Horst Huber zeigte sich in der Pause konsterniert: „Auch wenn es sich blöd anhört, es ist zu Hause spielerisch bisher die beste Halbzeit, aber es steht 0:3.“

 Nach Wiederbeginn das gleiche Bild, Simbach bemühte sich redlich, hatte aber Pech, als Fabian Hofmann ein Stürmerfoul gepfiffen wurde – er wäre alleine vorm Tor gestanden. Im Gegenzug fast das 0:4, aber Zaunseder parierte den Abschluss von Andreas Drexler. Kurz darauf machte es der Künzinger besser, er verlängerte eine Freistoßflanke mit dem Kopf überlegt in die Maschen (57.). Den Innstädter ergaben sich durchaus Chancen zur Ergebniskosmetik, aber sowohl Adis Sistek, als auch Lorenz Kremsreiter und Alexander Fuchshuber vergaben in aussichtsreicher Position. Wie man es besser macht, zeigten die Römer in eindrucksvoller Manier: Nach einem fragwürdigen Abseitspfiff gegen den ASCK wurde abermals Drexler gekonnt in Szene gesetzt und gegen seinen Flachschuss ins lange Eck war Zaunseder zum wiederholten Male zweiter Sieger – 0:5, 67. Minute. Bis zum Schlusspfiff hatten beide Teams noch Möglichkeiten, eher der Schiedsrichter den ASCK erlöste und pünktlich abpfiff.

Die Innstädter blieben zum dritten Mal in Folge zu Hause ohne Torerfolg und dies verdeutlicht die unerklärliche Heimschwäche. Es gilt nun in den kommenden Tagen das Debakel aufzuarbeiten und den Kopf für die nächsten Aufgaben wieder frei zu bekommen, zum Glück folgen nun zwei Auswärtspartien. Heiko Schwarz: „Wir sind gut ins Spiel reingekommen, waren die ersten 25-30 Minuten spielbestimmend und müssen da ein Tor machen. Mit der Auswechslung von Christoph Riedl hat unser Spiel einen kleinen Bruch bekommen. Das 0:1 haben wir naiv verteidigt, kurze Zeit später bekommen wir das zweite Tor, das hat Künzing natürlich in die Karten gespielt. Die ersten Tore fielen mehr oder weniger aus dem Nichts. Das 0:3 vor der Pause war richtig bitter. Im Endeffekt war die Niederlage verdient, aber nicht in dieser Höhe. Auf die ersten 30 Minuten lässt sich aufbauen, aber wir dürfen nicht schönreden, wie leichtfertig wir Bälle verteidigen und Gegentore kassieren. Das funktioniert so nicht, vor allem nicht bei Standards.“

Andreas Schreiner