Kelheim

Der ATSV Kelheim nahm am Freitagabend Revanche für die 1:4-Niederlage aus dem Hinspiel und schickte die Innstädter mit dem gleichen Ergebnis nach Hause. Siebenmal in Folge konnte der ASCK nicht bezwungen werden, die Serie fand bereits nach 20 gespielten Minuten ihr jähes Ende. „Bestenfalls nicht ohne Punkte heimfahren“ lautete die Devise von Heiko Schwarz, er warnte gleichzeitig davor, die letzten beiden Siege gegen Langquaid und Altdorf überzubewerten.

Irgendwie war von vornherein der Wurm drin. Um 13 Uhr sagte das Busunternehmen aufgrund Personalmangels die Fahrt nach Kelheim ab, so musste die Truppe mit einem Kleinbus und Pkws die zweistündige Reise antreten, sicher keine optimale Spielvorbereitung. Immerhin konnte Schwarz aber fast auf den gesamten Kader zurückgreifen, lediglich Jakob Nüßlein und Lukas Lehner fehlten. Für Benedikt Göschl rückte wieder Felix Hornung in die Startformation. Simbach begann gleich druckvoll und hätte in Führung gehen müssen: Ashour Abraham legte von der linken Angriffsseite quer in den Strafraum, Haris Sistek nahm aus 14 Metern den Ball direkt, aber seinen Schuss konnte der gut aufgelegte TW Florian Dauerer parieren. Pech hatten die Gäste zudem bei einem Pfostentreffer. Kurz darauf erzielte der Gastgeber das 1:0 (4.), Torschütze Dominik Huber. Der ASCK zeigte sich aber nach dem frühen Rückstand nicht beeindruckt. Viel Ballbesitz, nur der letzte Pass wollte nicht so recht ankommen. Dafür legte man dem Gegner auf, die Tore zum 2:0 durch Tim Selinger (14.) und zum 3:0 durch Nico Pollmann (18.) resultierten aus Fehlpässen im Aufbauspiel. Das hatten sich die Innstädter sicher anders vorgestellt. Die kämpferischen Kelheimer wurden vom nimmermüden Trainer Tobias Schlauderer die gesamte Spielzeit gepusht, aus Sicht der Gäste durchaus zu viel des Guten und nicht immer fair. Die Heimelf stand tief in der eigenen Hälfte und hielt den Gegner vom eigenen Strafraum weitestgehend fern. Die Spielmacher Haris Sistek und Schwarz wurden in Manndeckung genommen und konnten ihr Potential nicht wie gewohnt entfalten.

Auch im zweiten Abschnitt das gleiche Bild, Simbach bemüht und mit deutlich mehr Ballbesitz, auf der Gegenseite eine bis an die körperlichen Grenzen ackernde Heimmannschaft. Große Möglichkeiten ergaben sich für beide Teams zunächst nicht. Der ASCK spielte durchaus gefällig, aber entweder war der letzte Pass nicht optimal getimt oder der Abschluss zu ungenau. Trotz des Rückstandes glaubten die Simbacher noch an die Wende, und knapp 20 Minuten vor Ende konnten sie endlich jubeln: Ashour Abraham passte in den Strafraum, wo sich sein Bruder Ankido durchsetzen und zum Anschlusstreffer einnetzen konnte. Nun wollten Sistek & Co nachlegen, Chancen zum Anschluss waren durchaus gegeben, aber einmal entschärfte der Goalie einen Weitschuss zur Ecke, zum anderen verfehlten drei Eckbälle binnen weniger Minuten die Mitspieler. In der 77. Spielminute folgte die Entscheidung, als nach einer zu kurz geratenen Kopfballrückgabe das Leder bei Jonas Haas landete und dieser zum 4:1 vollstreckte. Die Partie war gelaufen, Schiedsrichter Martin Kagermeier verhängte an Tobias Keller in der 80. Minute noch eine 10-Minuten-Zeitstrafe, die Überzahl konnte der ASCK aber nicht mehr zur Ergebniskosmetik ausnutzen. Durch die Niederlage verpasste es die Schwarz-Elf, an das Spitzenduo heranzukommen, beide Teams sind die nächsten beiden Gegner. Zunächst kreuzt am kommenden Freitag um 19:30 der SV Neufraunhofen im städtischen Stadion auf, ehe es Anfang November nach Walburgskirchen geht. Keine leichten Aufgaben für die Innstädter.  

Heiko Schwarz: „Am Ende eine verdiente Niederlage, aber nicht, weil wir schlecht gespielt haben. Der Gegner wollte unbedingt gewinnen, das hat man von der ersten Sekunde an gemerkt. Sie waren einfach aggressiver, im Zweikampf präsenter. Wir dachten, wir können das locker runterspielen wie die letzten beiden Spiele. Letztendlich hat Kelheim von unseren brutalen individuellen Fehlern profitiert. Wir sind 90 Minuten angelaufen, sie haben das gut verteidigt. Wir haben ordentlich gespielt aber 4 Gegentore sind zu viel, nach dem Rückstand agierten wir teilweise kopflos. In den ersten Minuten hatten wir drei Hundertprozentige, in der zweiten Halbzeit haben die großen Chancen gefehlt. Ich hatte auch nach dem 0:3 noch das Gefühl, dass wir da noch rankommen und es drehen können, aber nach dem 1:4 war das Ding durch.“

Andreas Schreiner