Dingolfing

In einer hochklassigen Bezirksligapartie setzte sich der ASCK Simbach gegen den FC Dingolfing nach einer furiosen ersten Halbzeit mit 5:3 durch. Von Anpfiff an entwickelte sich ein Offensivspektakel mit vier Treffern nach gerade mal zwanzig gespielten Minuten. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Adrian Feil die Chance auf das 1:0, als er nach einem Dingolfinger Ballverlust plötzlich alleine vor TW Luca Müller stand und dieser seinen Abschluss abwehren konnte. Auf der anderen Seite entschärfte Goalie Andi Kirschner einen Schuss von Fabian Laubner zur Ecke. Diese wurde von Ben Kouame auf den kurzen Pfosten getreten, dort standen sich drei Simbacher im Weg und irgendwie fand der Ball den Weg ins Tor (2. Min). Schiedsrichter Maximilian Scheungrab wertete es als Eigentor von Kirschner. Die Heimelf zeigte sich dadurch nicht beeindruckt und glich fünf Minuten später aus. Nach einem Zweikampf mit Lukas Lindner verlor ein Gästespieler den Ball, dieser landete bei Haris Sistek auf, dieser nahm sich ein Herz und versenkte den Ball aus halblinker Position aus 20 Metern im langen Kreuzeck – ein Traumtor. Es ging munter weiter, diesmal wieder auf der anderen Seite, aber eine Flanke an den langen Pfosten setzte Lukas Hochstetter ans Außennetz. Die Spieler gönnten sich keine Verschnaufpause. Heiko Schwarz scheiterte zunächst an TW Müller, der anschließende Eckball wurde von den Gästen abgefangen und Kouame auf die Reise geschickt. Sein Heber verfehlte knapp das Gehäuse des bereits geschlagenen Kirschner. In der 16. Minute dann die Führung für den ASCK, ein toller Steckpass von Lindner auf Feil, dieser enteilte seinen Gegenspielern und schob das Leder überlegt ins lange Eck zum 2:1. Fünf Minuten später erzielte Schwarz nach einer schönen Kombination mit Haris Sistek aus 16 Metern mit einem tollen Flachschuss das 3:1. Die BMW-Städter schüttelten sich kurz und spielten danach wieder munter nach vorne. Vor allem der Regionalliga erprobte Kouame brachte die Abwehrreihe in Schwierigkeiten. So auch nach einer halben Stunde, als er die Defensive schwindelig spielte und seinen überlegten Pass Marco Beck aus 18 Metern im Tor zum Anschlusstreffer versenkte. Nun folgten wütende Angriffe der Dingolfinger und Simbach hatte mehrfach Glück, dass die Gäste nicht den Ausgleich erzielten. Der ASCK sehnte sich den Halbzeitpfiff herbei. Aber in der Nachspielzeit schlugen sie überraschend zu: Princeley Veron rannte seinen Gegenspielern auf der rechten Angriffsseite davon, seine Flanke wurde zu kurz abgewehrt und Felix Hornung schloss an der Strafraumgrenze ab. Den durchaus haltbaren Ball ins kurze Eck ließ TW Müller zum 4:2 passieren. Der Stadionsprecher hatte gerade den neuen Zwischenstand verkündet, als Haris Sistek nach Zuspiel von Veron völlig allein vor Müller zum 5:2 einnetzen durfte. Danach war Halbzeit, die völlig konsternierten Gäste konnten nicht glauben, dass sie mit drei Treffern in Rückstand lagen.

Nach Wiederbeginn ließen es beide Teams ruhiger angehen. Die durchaus faire Partie war weiter auf hohem Niveau, aber die Chancen nun überschaubar. Die erste Möglichkeit ergab sich für Feil, der von Jakob Reichholf angespielt wurde, aber am Torhüter scheiterte. Den Nachschuss verzog Veron in den Simbacher Nachthimmel (55.). Auf der anderen Seite köpfte Stefan Weber aus fünf Metern Andi Kirschner den Ball in die Arme (63.). Knapp fünfzehn Minuten vor Ende der Begegnung kam nochmals Spannung auf. Christoph Damböck ließ sich von Kouame den Ball abnehmen und dessen trockener Distanzschuss schlug zum 5:3 ein. Der FCD witterte nun seine Chance und die Innstädter hatten große Mühe, den Gegner vom Tor wegzuhalten. Vermutlich wäre das Spiel gekippt, wenn Niels Wagensonner in der 80 Minute frei vor Kirschner aus kurzer Distanz nicht gescheitert wäre. Die Gäste weiterhin im Vorwärtsgang, die Heimelf konnte kaum für Entlastung sorgen. Aber Damböck und Mazreku erwiesen sich als Felsen in der Brandung und konnten die Bälle stets aus der Gefahrenzone befördern. Das Tor von Kirschner geriet auch in der neunminütigen Nachspielzeit nicht mehr in Gefahr und die Erleichterung war nach dem Schlusspfiff über den 5:3-Erfolg bei den Gastgebern groß. 

Tom Seidl (Trainer Dingolfing): „Das war heute ein hochklassiges Bezirksligaspiel, was wir leider sehr unglücklich verloren haben. Wir sind früh in Führung gegangen und haben zwischenzeitlich eine schlechte Phase dabeigehabt, was die Simbacher gnadenlos ausgenutzt haben. Noch in der ersten Hälfte haben wir uns gefangen und waren am Drücker, konnten unsere 100%igen Torchancen einfach nicht nutzen. Durch zwei individuelle, gravierende Fehler haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Am Ende des Tages hat es heute einfach nicht gereicht, da müssen wir uns an der eigenen Nase packen und nächste Woche unsere Chancen einfach verwerten.“

Valdrin Blakaj (Trainer Simbach): „Das war heute eine Werbung für den Bezirksligafußball. Beide Mannschaften hatten eine offensive Ausrichtung. Ich finde, dass wir insgesamt einen Tick besser waren und verdient gewonnen haben, wobei man sagen muss, dass Dingolfing phasenweise uns dominiert hat. Nach dem 3:2-Treffer hätte es auch in die andere Richtung gehen können. In der zweiten Halbzeit haben wir Dingolfing nicht mehr zu vielen Chancen kommen lassen. Wir haben jetzt vier Spiele hintereinander gewonnen und ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie mittlerweile so tollen Fußball zeigt.“

Andreas Schreiner