ASCK Simbach – TSV Vilsbiburg 1:2

Was ist nur mit den Innstädtern los? Kaum meint man, die Mannschaft wäre endlich auf dem Weg ins gesicherte Mittelfeld, schon gibt es wieder eine unnötige Niederlage und man muss sich wieder nach hinten orientieren. Wie schon gegen Neufraunhofen, Ergoldsbach und Altdorf zog die Schwarz-Elf gegen einen direkten Konkurrenten den Kürzeren und anstatt den Vorsprung auf zehn Punkte gegenüber Vilsbiburg auszubauen, ist der Abstand auf den ersten Relegationsplatz nun wieder auf wenige Punkte zusammengeschmolzen.

Trainer Heiko Schwarz vertraute zu Beginn auf die gleiche Elf, die in der Vorwoche Pfarrkirchen bezwungen hatte. Die Mannschaft war aber anfangs nicht wiederzuerkennen. Die Gäste hielten von Beginn an mutig dagegen und bestimmten die Anfangsphase. Simbach hätte sich nicht beschweren können, wenn es schon nach fünf Minuten 0:1 gestanden hätte, Maximilian Huber stürmte auf einmal alleine auf den Kasten zu, verstolperte diese Riesenchance aber leichtfertig. Erst nach etwa zwanzig Minuten wachten die Hausherren auf. Nach einer Ecke landete der Ball über Umwege bei Benjamin Schlettwagner, der aber aus kurzer Distanz zu wenig Druck hinter den Ball brachte. Nach einer halben Stunde hatten die Innstädter zweimal die Führung auf dem Fuß. Zunächst passte Alessandro Belleri auf Heiko Schwarz, der das Leder am Strafraum in den Lauf von Alexander Fuchshuber weiterleitete, doch der Simbacher Flügelspieler zielte hauchdünn am langen Pfosten vorbei. Gleich darauf die beste Gelegenheit für die Heimelf. Nach schöner Kombination über mehrere Stationen kann Simon Zaunseder in den Sechzehner eindringen, passt flach zur Mitte wo Fuchshuber zunächst geblockt wird, der Ball landet bei Christoph Behr, der kann abziehen, aber Keeper Phillip Preiß fischt den Schuss gerade noch aus dem Eck – eine tolle Parade des Torhüters und es sollte nicht seine letzte an diesem Tag bleiben. Danach wurde es auf beiden Seiten ruhiger. Etwas überraschend daher zu diesem Zeitpunkt die Führung für die Gäste: Ecke von der rechten Seite an den kurzen Pfosten, Marco Grüneis sprintet dem Ball entgegen und verlängert ihn per Kopf ins kurze Eck (37.) – kein gutes Abwehrverhalten der Simbacher Defensive bei dieser Standardsituation. Vilsbiburg konnte sich bei Philipp Preiß bedanken, dass die knappe Führung zur Pause noch Bestand hatte, erneut reagierte der Torhüter bei einem Schlettwagner Fernschuss prächtig und lenkte das Leder gerade noch über die Latte.

In der Kabine schien Heiko Schwarz die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft kam mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine. Dennoch hatten die Gäste gleich nach dem Seitenwechsel zweimal die Möglichkeit zur Vorentscheidung. Zunächst scheiterte Klaus-Peter Schiller nach Vorarbeit von Huber aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Simon Kraus. Und beim folgenden Eckball war auf einmal Maximilian Huber selbst vollkommen frei am Fünfmeterraum, brachte aber das Kunststück fertig, den Ball am Tor vorbei zu schießen. Danach war von Vilsbiburg in der Offensive bis Spielende nichts mehr zu sehen, die Hausherren übernahmen nun mehr und mehr das Kommando, spielten aggressiver und zielstrebiger und kamen so zu Chance um Chance. Jakob Nüßlein bediente Alexander Fuchshuber, der hatte viel Zeit im Sechzehner, passte quer vors Tor, Christoph Behr war schon einen Tick zu weit vorne und konnte den Ball nicht kontrolliert aufs Tor bringen (56.). Nach einer Stunde rettete wieder einmal TW Preiß gegen Belleri (60.) und den aufgerückten Christoph Damböck (62.), die beide alleine vor dem Kasten auftauchten. Es dauerte bis zur 77. Minute, ehe auch der an diesem Tag überragende Vilsbiburger Torhüter geschlagen war. Simon Zaunseder war auf der linken Seite auf und davon, passte in den Rückraum, wo Heiko Schwarz trocken mit links abzog und den Ball endlich zum Ausgleich über die Linie beförderte. Nun wollte die Heimelf noch mehr. Alessandro Belleri zielte aus spitzem Winkel vorbei (80.). Preiß parierte wieder gegen Fuchshuber (82.). Nach einem Abschlag wird das Leder auf Simon Zaunseder verlängert, der ist im Laufduell mit dem Ball am Fuß schneller als sein Bewacher und kann auf TW Preiß zu laufen, aber wieder blieb der Torhüter Sieger in diesem Duell. Und Vilsbiburg? Verteidigte mit Mann und Maus und wollte einen Punkt mitnehmen. Aber dann kam Klaus-Peter Schiller: der Torjäger kam in der 90. Minute auf Höhe des Anstoßkreises in der Simbacher Hälfte an den Ball und zog auf einmal ab. TW Simon Kraus war anscheinend überrascht von diesem 40m-Schuss, streckte sich aber vergebens und das Leder schlug zum 1:2 im Simbacher Kasten ein. Nach seinem Siegtreffer wurde Schiller in einer Jubeltraube von seinen Mitspielern fast erdrückt. Der eigentliche Held des Spiels war allerdings Phillip Preiß, ohne dessen Paraden die Partie zu diesem Zeitpunkt schon längst entschieden gewesen wäre.